Erfahrungsbericht einer Lehrerin – Wandern mit Schülern im Alpinen Raum
Im Zeitraum vom 07.08. bis 12.08.2023 fand die Lehrerfortbildung im Nationalpark Hohentauern statt. Insgesamt 16 TeilnehmerInnen aus ganz Thüringen waren angemeldet, um zukünftig die Bedingungen für Exkursionen oder Wanderungen im alpinen Gelände mit Schülergruppen gemäß den gültigen Vorschriften zu erfüllen und den Kindern und Jugendlichen Reisen und Wandern in den genannten Gebieten zu ermöglichen.
Nach der ersten Einweisung und Theorieneinheit zu Materialkunde und Planung von Schülerexkursionen am Anreiseabend begann die Weiterbildung mit einer Rundtour im Habachtal, bei der neben Kartenkunde der Schwerpunkt auf Gruppenführung und Schülermotivation lag. Strahlender Sonnenschein begleitete die Gruppe und die sechs Stunden Gehzeit waren kaum zu spüren.
Der nächste Ausbildungstag führte die TeilnehmerInnen zunächst ins Tal, um danach im Hollersbachtal den erneuten Aufstieg zu erproben. Dabei regnetet es durchgängig und endlich konnte die Regenbekleidung auch vollumfänglich getestet werden. Auch an diesem Abend waren Orientierung im Gelände und auch das Risikomanagement Schwerpunkte der Theorie.
Wieder anders zeigte sich das Gebirge am nächsten Tag: Nach Nebel und Nieselregen am Tagesbeginn sollten der geplante Aufstieg auf den „Dreitausender“ Larmkogel (3014 m) etwas anspruchsvoller als geplant werden. Aufgrund von Nebel, starkem Wind und kniehohem Schnee endete die Weiterbildung für die meisten TeilnehmerInnen auf der Larmkogelscharte 15 Minuten vor dem eigentlichen Ziel. Eindrucksvoll haben wir alle erlebt, welchen entscheidenden Faktor Wetter im Gebirge einnimmt!
Unsere Königsetappe stand am Donnerstag mit dem Übergang zur St. Pöltner Hütte an. Mit einer geplanten Gehzeit von 8 Stunden starteten wir motiviert, mit blauem Himmel und viel Spaß in das verblockte Gelände, lernten Kletter- und Tritttechniken an Felsen und versicherte Abstiege kennen und thematisierten auch immer wieder den Notfall und das Verhalten bei Unfällen mit Schülergruppen.
Beim Abstieg am letzten Tag ins Fellbertal liefen wir nun so zügig die über 1000 Höhenmeter hinab, sodass einer kurzen Erfrischung im Bergsee „Hintersee“ vor der Rückfahrt nichts mehr im Weg stand.
Insgesamt legten die TeilnehmerInnen dieser Lehrerfortbildung über 3000 Höhenmeter allein im Aufstieg zurück und lernten dabei drei verschieden Hütten kennen. Aufgrund der guten Durchmischung der Teilnehmergruppe kam es zu interessanten Gesprächen, guten Ideen und vielen Austauschen über alters- und Schulartgrenzen hinaus; auch das Lachen kam nicht zu kurz. Eine anstrengende, aber lehrreiche Fortbildung ist vorüber. Danke an die Dozenten Kai Röckert und Tilo Treuter für diese tolle Woche!